Geistliches Leben

Im Leben eines Priesteramtskandidat spielt das Geistliche Leben eine sehr große Rolle. Deshalb nimmt das Geistliche Leben auch einen großen Teil des Stundenplanes eines Seminaristen in Anspruch. Mehrere Elemente des täglichen Stundenplans sind diesem Punkt gewidmet:

Gebet - Das Priesterseminar ist eine Schule des Betens. Während der Seminarzeit sollen die Seminaristen in eine lebendige und persönliche Beziehung mit Gott hineinwachsen und lernen diese zu pflegen. Der Betrachtung der Heiligen Schrift kommt hierbei besondere Bedeutung zu. Die Ausbildung im Priesterseminar bietet unterschiedliche Hilfen für das Gebetsleben und eine schrittweise Hinführung in das Tagzeitengebet der Kirche. Ein geordneter Tagesablauf und eine „stille Zeit" (täglich von 18.00h - 18.30h) dienen dem Geist der Innerlichkeit.

Sakrament der Eucharistie - Täglich versammelt sich die Seminargemeinschaft in der hauseignenen Kapelle zur Feier der Eucharistie. In der Seminarzeit soll der Einzelne lernen, aus der gefeierten und angebeteten Eucharistie zu leben und diese zum Mittelpunkt seines geistlichen Lebens zu machen.

Gesprächskreise - Einmal wöchentlich treffen sich die Priesteramtskandidaten in Kleingruppen, um in einen geistlichen Austausch über eine Stelle aus der Heiligen Schrift oder ein gemeinsam gelesenes geistliches Buch zu treten.

Recollectio (Besinnungswochenende) - An zwei Wochenenden im Semester gönnt sich die Hausgemeinschaft eine längere "Auszeit". Die Tage sind geprägt von Impulsen des Spirituals oder von externen Referenten, die den Einzelnen zum Gebet anregen sollen.

Geistlicher Abend - Der Donnerstagabend beginnt mit einem Gesprächskreis oder einer Puncta, in der der Regens einen Aspekt des Priestertums bzw. der Priesterausbildung entfaltet. Im Anschluss folgt eine Zeit der Stille, die jeder Kandidat für sich begeht. Die Stillezeit schließt mit einer Eucharistischen Anbetung in der Seminarkapelle.

Geistliche Begleitung - Jeder Priesteramtskandiat hat für die Zeit seiner ausbildung (und oft auch darüber hinaus) einen geistlichen Begleiter.  Es handelt sich um einen erfahrenen Priester, den sich der Seminarist auswählt, und mit dem er seine individuellen Fragen, Schwierigkeiten aber auch Freuden als Mensch, im Gebetsleben und auf seinem Berufungsweg bespricht.