Ausbildung

Ausbildungsziele

Menschliche Reifung - Die Herausbildung einer reifen Persönlichkeit, die tief in der Liebe zu Christus und zu den Menschen verwurzelt ist, ist von großer Bedeutung. Eine gute Allgemeinbildung und Interesse an den aktuellen gesellschaftlichen Fragen gehören genauso dazu wie geistige Beweglichkeit und ein gesundes, selbständiges Urteil.

Geistliches Leben - Geistliches Leben bedeutet das Leben mit Gott. Die Freundschaft mit Jesus Christus soll in der Zeit der Ausbildung wachsen. Quellen des geistlichen Lebens, die im Verlauf der Ausbildung tiefer erschlossen werden, sind das persönliche Gespräch mit Gott im regelmäßigen Gebet, die Feier der Sakramente und der Tagzeitenliturgie, das Gespräch mit einem geistlichen Begleiter sowie jährliche Exerzitien.

Theologisches Studium - Die theologische Kompetenz des Priesters ist von entscheidender Bedeutung. Deshalb dient das Studium der Theologie einer vertieften und akademischen Auseinandersetzung mit dem Glauben und den Fragen des Menschseins.

Pastorale Befähigung - Die Priesterausbildung bereitet die Kandidaten auf den Dienst in der Pastoral vor. Die Hauptaufgaben sind dabei die Verkündigung des Wortes Gottes, die Feier der Liturgie und der Dienst am Nächsten, auf die die Priesterausbildung auch praktisch vorbereitet.

Ausbildungsweg

Im Priesterseminar des Bistums Fulda beginnt die Ausbildung in der Regel zum Wintersemester eines jeden Jahres. Die Dauer der Ausbildung ist abhängig vom Verlauf des Wegs des Kandidaten. Eine "reguläre" Ausbildung im Priesterseminar würde wiefolgt verlaufen:

Jahr Ausbildungsstadium
1.-2. Die erste Ausbildungsphase ist geprägt vom Einstieg in das circa zehnsemestrige Studium der Katholischen Theologie an der Theologischen Fakultät Fulda. und dem Erlernen der biblischen Sprachen (Hebräisch und Griechisch). Für die persönliche Entwicklung sind das Leben in der Gemeinschaft, das Wachstum des geistlichen Lebens sowie eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage der Berufung zum Priestertum und zwei Gemeindepraktika prägend.
3. Während der „Externitas" setzt der Seminarist sein Studium in einer anderen Stadt fort. Das Leben außerhalb eines Priesterseminars soll eine weitere Prüfung der Berufung fördern.
4.-5. In dieser Phase schließt der Seminarist das Theologiestudium ab. Im Priesterseminar stehen die Förderung der pastoralen Befähigung und die innere Vorbereitung der Lebensentscheidung in der Diakonen- und Priesterweihe im Mittelpunkt.
6.-7. Der Pastoralkurs begleitet die Phase der „Berufseinführung". Der Priesteramtskandidat lebt jetzt in einer Pfarrgemeinde, in der er zunächst als Praktikant, und nach der Weihe zum Diakon dann als solcher erste Erfahrungen in der Seelsorge sammelt. Begleitend findet die theoretische Ausbildung in Kooperation mit den Priesterseminaren in Paderborn und Erfurt in Ausbildungsblöcken statt.
7. Nach dem Diakonatsjahr in der Gemeinde steht die Priesterweihe bevor.